Forum Literatursoziologie

Stets mündet die Kulturanalyse in Gesellschaftsanalyse.

Raymond Williams

Etablierte sich die Soziologie als eigene Fachdisziplin noch in Deutungskonkurrenz zur Literatur, wird Literatur derzeit auffällig oft herangezogen, um das Bedürfnis nach gesellschaftlicher Selbstbeobachtung zu stillen. In diesem Kontext erlebt die Literatursoziologie eine neue Konjunktur, die Literatur in Gesellschaft verortet und den sozialen Spuren in Literatur nachgeht.

Das wissenschaftliche Netzwerk «Forum Literatursoziologie» gibt Einblicke in das vielfältige Feld aktueller literatursoziologischer Forschung und möchte so Räume zur interdisziplinären Selbstreflexion eröffnen, die bislang institutionell nur wenig verankert ist. Das Netzwerk reagiert damit auch auf eine verstärkte soziale Situierung des Literarischen in Gegenwartsgesellschaften, die wiederum das Themenspektrum und das methodische Instrumentarium der Fachdisziplinen erweitern: Wie geht man mit Literatur um, die sich selbstbewusst in Gesellschaft verortet und in ihrer ästhetischen Bearbeitung von sozialen Konflikten und Krisen Gattungsgrenzen sprengt? Und daran anknüpfend: Kann die Literaturwissenschaft partizipative und inklusive Rezeptionsformen außer Acht lassen, die das Verständnis von Autor und Werk unterminieren?

Das wissenschaftliche Netzwerk «Forum Literatursoziologie» lädt dazu ein, über Positionen der und Positionierungen zur Literatursoziologie zu streiten und diese Kontroverse als Ausgangspunkt für eine grundlegende Problematisierung des Literaturverständnisses in den Fachkulturen zu nehmen.

Publikationen

Carolin Amlinger, David-Christopher Assmann, Urs Büttner (Hg.): Writing the Social, Special Issue Journal of Literary Theory (JLT) Jg. 19 (2025)/H. 1. Link
Carolin Amlinger, David-Christopher Assmann, Urs Büttner: Writing the Social. Editorial, in: Journal of Literary Theory (JLT) Jg. 19 (2025)/H. 1. Link