Remo Leupin - Medienmacher

Remo Leupin

© Philipp Suter, Basel

Remo Leupin, heute Mitglied der Direktionsleitung Kommunikation & Medien beim Migros-Genossenschafts-Bund, studierte in Basel Germanistik und Geschichte. Daneben jobbte er in Druckereien und war Reporter für verschiedene Schweizer Tages- und Wochenzeitungen mit Schwerpunkt Medien und Kultur. Wichtige leitende Funktionen übernahm er beim Basler Kulturmagazin «ProgrammZeitung», der Medienzeitschrift «persönlich», dem Magazin von Schweizer Radio DRS und der «SonntagsZeitung». Bei der «Basler Zeitung» und beim «Beobachter» war er Mitglied der Chefredaktion und Blattmacher und später Mitgründer und Co-Redaktionsleiter der Basler «TagesWoche».

Während meines Studiums in Basel erlebte ich unbeschwerte Jahre mit sehr viel Zeit für mich selber. Jahre des Ausprobierens und der Orientierung – sowohl beruflich wie persönlich. An der Uni lernte ich wichtige Menschen kennen, mit denen ich zum Teil heute noch sehr enge Beziehungen pflege. 

Diese Fähigkeiten aus meinem Germanistikstudium nützen mir heute am meisten:
Das Schreiben und Redigieren von Texten; das Recherchieren, Werten und Umsetzen von komplexen Sachverhalten. Ich erwarb jenes kulturhistorische Basiswissen, auf dem ich in den ersten Berufsjahren als Journalist aufbauen konnte. Den Rest lernte ich «on the job». 

Lassen Sie sich nicht von Schauergeschichten ins Bockshorn jagen. Als ich in den achtziger Jahren mit dem Studium begann, warnte ein rühriger Professor vor der «Brotlosigkeit» des Germanistendaseins. Nicht einmal der Lehrerberuf schien eine beruhigende Option zu sein: Das Horrorszenario eines demografisch bedingten Schülermangels und Lehrerüberflusses machte die Runde. Ein paar Jahre später beklagte man plötzlich den Lehrermangel. Ironischerweise landete keine und keiner meiner Mitstudierenden im Schulbetrieb. Mich verschlug es eher zufällig in den Journalismus, nachdem sich die Idee einer akademischen Laufbahn zerschlagen hatte. Ich musste Geld verdienen. Was als Notlösung und Brotjob begann, ist dann rasch zur Passion geworden. Darum: Studieren Sie nach Ihren Neigungen. Versteifen Sie sich nicht einseitig auf ein bestimmtes Berufsziel oder Berufsbild, das gerade en vogue ist – der Arbeitsmarkt wird sich nach Abschluss Ihres Studiums bereits wieder radikal geändert haben.