Profil
Meine Forschungsschwerpunkte liegen hauptsächlich in den Gebieten der Interaktions- und Medienlinguistik sowie der Multimodalitätsforschung.
Die Annahme zugrunde gelegt, dass es sich bei einem wechselseitigen Austausch zwischen mindestens zwei Personen um Interaktion handelt, beschäftige ich mich mit den kommunikativen Aufgaben, die für das Gelingen der Interaktion bearbeitet werden müssen. Auf einer Makro-Ebene interessiert mich, wie Interaktionen jeweils organisiert sind und mit welchen Strategien Interagierende die kommunikativen Aufgaben lösen. Wie gehen Interagierende mit den Affordanzen ihrer jeweiligen Interaktionsumgebung um? Auf einer Mikro-Ebene interessiert mich, auf welche Ressourcen Interagierende zurückgreifen, um ihre kommunikativen Ziele zu erreichen. Wie genau, also mit welchen lokalen Strategien führen Interagierende Handlungen oder Aktivitäten wie z.B. „etwas erklären“ oder „jemandem widersprechen“ aus? Inwiefern hängen diese Strategien mit den Affordanzen der Interaktionsumgebung, insbesondere den Zeitlichkeitsbedingungen und der (Multi)Modalität zusammen?
Meine Dissertation "Kommunikative Aufgaben in Sprachnachrichten" beschäftigt sich mit den lokalen Aufgaben, die Nutzende bearbeiten müssen, wenn sie eine Sprachnachricht beginnen und beenden. Die Arbeit zeigt u.a., dass Nutzende vor allem am Ende ihrer Sprachnachrichten auf multimodale Ressourcen zurückgreifen, um die Beendigung sowie die weitere Organisation ihrer Interaktion zu bearbeiten. Teilweise greifen Nutzende dabei auf bereits bewährte prosodische und grammatische Strategien zurück, teilweise entwickeln sie aber auch neue, Sprachnachrichten-spezifische Strategien, die sich auf die asynchrone, Textformen-basierte Interaktionssituation zurückführen lassen.
Aktuell beschäftige ich mich mit multimodalen Strategien, die in audiovisuellen Wissenschaftsformaten wie beispielsweise in TikToks oder Reels eingesetzt werden. Mir geht es u.a. darum zu ermitteln, auf welche Ressourcen Produzent*innen zurückgreifen, um Wissen zu vermitteln, um Rezipierende zum Weiterschauen zu animieren oder um ihren Content als Wissenschaft(lich) darzustellen. Ein Ziel dieser Forschung ist es, Best Practices zu ermitteln und die Potenziale und Gefahren von selbstvermittelter Wissenschaftskommunikation in der Lehre zu verankern.
Die Genderlinguistik kann einen Teil zum stets aktuellen Thema der geschlechtergerechten Sprache und damit verbunden zu Diversität und Chancengleichheit beitragen, weil sie aufzeigen kann, wie Geschlecht, Geschlechterstereotype und auch geschlechtliche Unterschiede und Ungleichheit durch und mit Sprache konstruiert werden. In Bezug auf audiovisuelle Formate interessiert mich, auf welche multimodalen Strategien Produzent*innen zurückgreifen, um sich selbst in verschiedenen Geschlechterrollen darzustellen. In Bezug auf geschlechtergerechte Sprache beschäftige ich mich mit der Frage, wie die zahlreichen Forschungsbeiträge, die bereits zum generischen Maskulinum und zu den verschiedenen geschlechtergerechten Schreibweisen existieren, die Öffentlichkeit, Institutionen und Unternehmen erreichen können.
Akademische Tätigkeit
Seit Februar 2023
Wissenschaftliche Assistentin Deutsche Sprachwissenschaft, Deutsches Seminar der Universität Basel
Mitglied der Fakultätsversammlung, des Fakultätsausschusses (bis Juni 2024) und der Bibliothekskommission (seit März 2024)
Februar 2023 – Januar 2024
Lehrbeauftragte an der Universität Bern, Institut für Germanistik
Januar 2017 – Januar 2023
Assistentin/Doktorandin an der Universität Bern. Titel der Dissertation: "Kommunikative Aufgaben in Sprachnachrichten" (insigni cum laude, betreut von Luise Kempf und Katharina König)
April 2013 – März 2016
Studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Elektronische Schaltungstechnik an der Ruhr-Universität Bochum
Februar 2015 – September 2016
M.A.-Studium Germanistik und Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum. Titel der Masterarbeit: "Pegida im Diskurs"
September 2009 – Januar 2015
B.A.-Studium Germanistik und Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum und an der Universität Rostock. Titel der Bachelorarbeit: "Ironieerwerb bei Kindern"