Argumentative Gesprächskompetenz in der Schule: Kontexte, Anforderungen, Erwerbsverläufe
Ziel dieses Projektes ist eine systematische Untersuchung, wie deutschsprachige, 7- bis 12-jährige Kinder aus der Schweiz im schulischen Kontext miteinander diskutieren. Vorliegende didaktisch angelegten Übungsmodelle und Beurteilungsraster fokussieren i.d.R. auf (zumeist statisch konzipierten) Einzelargumenten; im hier vorzustellenden Projekt soll aber der dynamisch-interaktive, co-konstruktive Aspekt von Argumentationsgesprächen in den Mittelpunkt gestellt werden. Die Ergebnisse geben Hinweise auf den Erwerb von Argumentationskompetenzen und können didaktisch genutzt werden.
Nachfolgeprojekt KompAS (seit 1. September 2020)
Inhalt und Ziel des Forschungsprojekts
Das Projekt setzt sich zum Ziel, Grundlagenwissen für die Förderung von Gesprächskompetenz im Schulunterricht in der Primarschulstufe zu liefern. Im Zentrum stehen Diskussionen, also kommunikative Praktiken, mit denen ein Thema gemeinsam durch aufeinander bezogene argumentative Sprachhandlungen bearbeitet wird.
Grundlage des Projekts sind gefilmte Gruppengespräche in den Klassen 2, 4 und 6 der Primarstufe. Dabei werden die Gesprächssituationen systematisch verändert, um so das entsprechende Gesprächsverhalten unter unterschiedlichen Bedingungen beobachten zu können. Variiert werden neben dem Alter das Gesprächsthema und die Handlungskonsequenz der geführten Gespräche .
Wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Kontext
An Diskussionen teilnehmen zu können, die Argumente anderer verstehen und mit eigenen Argumenten darauf reagieren zu können, ist im schulischen (und später im beruflichen) Kontext von großer Bedeutung. Aber auch in alltäglichen Interaktionen ist die Fähigkeit oft gefragt, Wissen mit anderen diskutierend zu erarbeiten und abzugleichen.
Gemäß neueren Erkenntnissen ist mündliches Argumentieren für das schulische Lernen und für den schulischen Erfolg generell wichtig. Die im Projekt erhobenen Daten werden es erlauben, ein empirisch fundiertes Modell argumentativer Gesprächskompetenz zu entwickeln, das relevante Teilkompetenzen und unterschiedliche Kompetenzniveaus definiert. Die Studie soll auch Aussagen über den Erwerbsverlauf argumentativer Gesprächskompetenz machen. Das gewonnene Wissen liefert die Grundlage für weiterführende Forschungs- und Entwicklungsarbeiten im Bereich der Sprachdidaktik.
Das Projekt erfolgt in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Zug.
Projektleitung
Projektleitung PH Zug
- Prof. Dr. Brigit Eriksson, seit 2009 Co-Leiterin Zentrum Mündlichkeit an der PH Zug
Projektkoordination
Dr. Stefan Hauser; Co-Leiter ZM Pädagogische Hochschule Zug Zugberbergstrasse 3 6300 Zug
+41 41 727 12 90