Jubiläum 500. Todestag Sebastian Brant († 10. Mai 1521)

Epitaph Brant Eingang

Foto: ©Jean-Luc Hammann

Im Jahr 2021 wird der 500. Todestag von Sebastian Brant gefeiert, dem prominenten Humanisten, der als Professor der Jurisprudenz an der Universität Basel und als Kanzler der Stadt Straßburg tätig war. Er machte sich nicht nur als hochproduktiver Autor lateinischer Lyrik einen Namen, sondern gab lateinische Klassiker und Schriften italienischer Humanisten am Beginn des Buchdrucks in Basel heraus. Als erster Bestseller neben der Bibel wurde sein moralsatirisches „Narrenschiff“ erst von Goethes „Werther“ abgelöst.

Als europäische Integrationsfigur hat Sebastian Brant in der Öffentlichkeit großes Interesse gefunden. 1994 wurde unter anderem die Basler Fasnacht nach dem Motto seines „Narrenschiffs“ ausgerichtet. Auch die Forschung beschäftigt sich nach wie vor intensiv mit dieser herausragenden Persönlichkeit: Aktuelle Projekte werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Schweizer Nationalfonds (SNF) finanziert.


Veranstaltungen und Projekte anlässlich des Jubiläums

 


Film „Sebastian Brant. Ein Stadtspaziergang mit Prof. Dr. Thomas Wilhelmi“

Film Brant

Vergangene Veranstaltungen

 

Bild Brant

Vortragsabend „Ein Abend mit Sebastian Brant (Basler Periode 1475–1500)“

18. Oktober 2021, 18.15-20.00 Uhr: Historisches Museum, Barfüsserkirche Basel. Veranstalterin: Historische und Antiquarische Gesellschaft zu Basel (www.hag-basel.ch), Organisation und Moderation: PD Dr. Tina Terrahe

Wissenschaftliche Einführung: Alyssa Steiner (Bamberg)

Szenische Lesung aus dem „Narrenschiff“: Im Forschungsseminar „Sebastian Brant: Leben, Werk und Rezeption“ haben sich sieben Studierende vom Deutschen Seminar der Universität Basel zusammengetan, um die sieben im Narrenschiff“ thematisierten Todsünden in Szene zu setzen. Indem der historische Kontext auf aktuelle Situationen übertragen wird, gelingt eine aktuelle Interpretation des spätmittelalterlichen Bestsellers.

Chor-Ensemble Männerstimmen Basel, Uraufführung eines Tryptichons vertonter Sebastian Brant-Texte: 2018 vergaben die „Männerstimmen Basel“ drei Kompositionsaufträge, welche Gedichte aus Brants „Varia Carmina“ über Basler Naturereignisse der 1480er-Jahren vertonen. In den Werken, die hier zum ersten Mal zusammenhängend als Triptychon erklingen, geht es um das Magdalenenhochwasser von 1480 („Diluvium“ von Ivo Antognini), die totale Sonnenfinsternis von 1485 („O Phaeton“ von Carl Rütti) sowie den Hagelsturm im Juli 1487 („Coruscatio“ von Ēriks Ešenvalds).

Programm

Foto: ©Jean-Luc Hammann

Restauration des Sebastian Brant-Epitaphs

Auf Initiative der Universitäten Freiburg i.Br., Basel und Straßburg wurde das stark beschädigte spätmittelalterliche Sebastian Brant-Epitaph restauriert.

Eine feierliche Enthüllungs-Zeremonie fand am 18. Juni 2021 in der Kollegiatskirche St. Thomas in Strassburg statt.

 

 

 

Fotos: ©Jean-Luc Hammann

Brant Portrait

Digitale Ringvorlesung

„Sebastian Brant und der frühe Buchdruck in Basel: Zum 500. Todestag eines humanistischen Gelehrten“, 03.03.-26.05.2021, Universität Basel, für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich.
Organisation: PD Dr. Tina Terrahe

Tagung „Sebastian Brant (1457–1521): Europäisches Wissen in der Hand eines Intellektuellen der Frühen Neuzeit“

3.–5. Oktober 2021: Internationale Fachtagung an der Universität Straßburg, Organisation: Prof. Dr. Peter Andersen (Straßburg) und Prof. Dr. Nikolaus Henkel (Freiburg i. Br.)

Details und Programm

Ausstellung im Kunstmuseum „Sebastian Brant, Albrecht Dürer und der Holzschnitt in Basel“

08.05.–05.09.2021: Kunstmuseum Basel, Hauptbau Grafikkabinette, Kurator: Dr. Bodo Brinkmann

Zu den Details.

 

Online-Forschungsprojekt Narragonien digital.

10. Mai 2021: Publikation des Online-Forschungsprojekts „Narragonien digital“. Digitale Textausgaben von europäischen „Narrenschiffen“ des 15. Jahrhunderts, herausgegeben von Brigitte Burrichter und Joachim Hamm, Würzburg 2020.

Narragonien digital - Sebastian Brants 'Narrenschiff' und seine europäischen Ausgaben vor 1500 (Univ. Würzburg) (narragonien-digital.de)

Online-Vortrag von Frédéric Barbier „Des bons et des mauvais usages: Sébastien Brant, les fous et les livres“

10. Mai 2021, 18.30 Uhr, auf dem Youtube-Kanal der BIBLIOTHÈQUE NATIONALE 
ET UNIVERSITAIRE (BNU) Strasbourg.

Details.

Online show-and-tell session „Sebastian Brant’s Ship of Fools in German and English Collections“

10. Mai 2021, 16.00-17.00 Uhr (Mitteleuropäische Zeit), Organisation: Oxford History of the Book.

Beschreibung: On the 500th anniversary of the death of Sebastian Brant, this show-and-tell session brings together a multilingual array of his European bestseller, the Ship of Fools, live from the Bodleian Library, the British Library and the Staatsbibliothek Bamberg.

Details und Registrierung für die Teilnahme an der Online-Veranstaltung.

 

Vortrag und Exkursion mit Prof. Dr. Thomas Wilhelmi

zum Thema: „Sebastian Brant (1494-1521) als Literat, Jurist und Politiker in Basel und Straßburg“

12. Mai 2021: Vortrag von Prof. Dr. Thomas Wilhelmi (Akademie der Wissenschaften, Heidelberg) in der Universitätsbibliothek sowie Besichtigung der Exponate (beides universitätsintern). Danach Stadtspaziergang mit einer Führung zu historischen Orten und einem Besuch der Brant-Ausstellung im Kunstmuseum.

Aufgrund der Einschränkungen durch Corona ist eine Filmproduktion als Ersatz für die öffentliche Exkursion geplant.

Organisation: PD Dr. Tina Terrahe

Narrenschiffsmaat

Sebastian Brant heute: 'Der Narrenschiffsmaat'

 

 

Zur abgesagten Basler Fasnacht 2021 hat der Künstler Lorenz Grieder eine Larve zu Sebastian Brants 'Narrenschiff' gestaltet. Die Larve mit dem Titel 'Der Narrenschiffsmaat' nimmt mehrfach Bezug auf Sebastian Brant, indem sie als Mitglied der Narrenschiffsbesatzung die Figur des Narren verkörpert und mit Textpassagen aus dem 'Narrenschiff' versehen ist.  Für Grieder spiegelt sie "den emotionalen wie gesellschaftlichen Ist-Zustand in Zeiten einer 'Nicht-Fasnacht' wider".

Der 'Narrenschiffsmaat' wurde im Rahmen des Solidaritäts-Projekts 'Mir mache trotz Corona öppis' versteigert, welches vom Atelier Larvemacherei initiiert wurde und Fasnachts-künstler*innen sowie deren Aktivitäten unterstützt.

 

Bild: © Lorenz Grieder